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19.12.23

Social Walk

Ein Begriff, den man immer häufiger hört, aber was da wohl so genau da hinter steckt?

Social Walks können auf unterschiedlichster Weise durchgeführt werden, je nachdem welches Ziel verfolgt wird. Das Ziel ist doch immer das Sozialverhalten zu verbessern, werden Sie sich nun fragen?
Natürlich ist das oberste Ziel jeden Social Walks, das Sozialverhalten zu verbessern. Jedoch besteht ein gutes Sozialverhalten aus diversesten Aspekten:

  • So darf Ihr übermütiger Hund lernen, höflich und auch mal zart andere Hunde zu begrüßen, oder auch mal bei einem ängstlichen Hund aus Höflichkeit auf eine Begrüßung zu verzichten, um ihn nicht zu bedrängen.
  • Auch Ihr ängstlicher Hund darf lernen, dass Hundebegegnungen auch schön sein können, dass er dabei auf Sie vertrauen kann, weil er weiß, dass wenn ihn die Situation überfordert, Sie ihm helfen werden
  • Natürlich können aber gerade auch zu Aggression neigende Hunde in den Social Walks Deeskalationsgesten erlernen, sowie dabei ein Alternativverhalten zu der Aggression aufbauen

Aber nicht nur den Kontakt zwischen den Hunden untereinander kann ein Social Walk verbessern, je nach Art des Social Walks können hier auch kontaktlose Hundebegegnungen trainiert werden. Auch hier gibt es eine Vielzahl an Grundcharakteren, die jeweils eine andere Herausforderung bei der Hundebegegnung mit sich bringen:

  • So hängen sich übermütige Hunde gerne in die Leine, damit sie doch unbedingt den Hundefreund auf der anderen Seite der Straße begrüßen können
  • Ängstliche Hunde „frieren“ teils sogar ein, wenn ihnen ein anderer Hund frontal begegnet
  • Und natürlich ist häufig für – besonders Angst- aggressive Hunde (und ihre Menschen J) eine frontal Begegnung mit einem Fremdhund die größte Herausforderung des Alltags

Diesen ganz verschiedenen Anforderungen an den Alltag, den unterschiedlichen Charakteren der Hunde, die unterschiedlichen Ziele, die sie dabei lernen sollen – dies alles bedarf einem individuell  für den jeweiligen Hund und der jeweiligen Situation zugeschnittenen Social Walk.

Um genau das gewährleisten zu können, bieten wir Ihnen deshalb eine große Auswahl an ganz unterschiedlich durchgeführten Social Walks an. Gerne hilft Ihnen dabei ein Trainer, um den genau für Sie und Ihren Hund passenden Social Walk zu finden.

Im Folgenden finden Sie eine grobe Erklärung der verschiedenen Social Walk Arten: Grundsätzlich muss zunächst unterschieden werden ob Ihr Hund Probleme im Hundekontakt direkt, oder nur an der Leine ohne Kontakt hat.

 

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21.09.01

Ziele bei Problemen im Hundekontakt:

  • Sie möchten, dass Ihr Hund im Sozialkontakt höflicher, vorsichtiger, oder auch deeskalierender, statt aggressiv wird? Dann bietet sich hierfür der allgemeine Social Walk an:
    - Social Walk:
    Sie laufen hierbei mit einem immer wechselnden Fremdhund gemeinsam eine „Gassistrecke“. Je nachdem auf welchem Leistungsstand Ihr Hund, aber auch der Fremdhund ist, werden erwünschte Verhaltensweisen (z.B. deeskalierendes Verhalten, höfliches Verhalten) so belohnt, dass beide Hunde zueinander auf Distanz bleiben, oder aber wenn beide Hunde bereits fit genug sind, dies direkt im Kontakt gefördert
    - Social Walk 4:
    Sollte Ihr Hund den Social Walk zu zweit inzwischen mit diversesten Charakterzügen der anderen Hunde gut meistern können, dürfen Sie ab sofort in den Social Walk 4. Dieser läuft ähnlich ab, wie der oben beschriebene Social walk. Unterschied dabei ist: Die Hunde arbeiten hier nur noch ausschließlich im Kontakt, ohne Distanz, sowie besteht der Social Walk immer aus jeweils 4 Hunden. Sie laufen also eine Gassistrecke mit Ihrem Hund und noch 3 weiteren Fremdhunden gemeinsam und festigen erwünschte Verhaltensweisen im Sozialkontakt.
    - Social Walk Matura:
    Sollte Ihr Hund auch im Social Walk 4 zuverlässig höfliche und deeskalierende Verhaltensweisen zeigen, ist es Zeit für den Social Walk Matura. Dieser läuft exakt genauso ab, wie der Social Walk 4, nur dass sich hierbei jeweils 8 Hunde treffen und das Gelernte weiter verfestigen.

  • Ist Ihr Hund jedoch eher der ängstliche Typ, der sich gar nicht in den Kontakt hinein traut? Der, wenn ein Fremdhund dann doch auf ihn zuläuft, diesen lieber anbellt, so ganz getreu dem Motto: Lieber Angriff, statt Verteidigung?
    - Angsthasen Gruppe A:
    Dann sind Sie hier richtig! Ebenso, wie bei dem Social Walk 4 gehen Sie hier mit einer Gruppe von insgesamt 4 Hunden eine Wegstrecke entlang. Ihr Hund hat hier die Möglichkeit unter seines gleichen Mut zu schöpfen, sich vielleicht doch vorsichtig einmal in den Kontakt mit einem anderen kleinen Angsthasen zu trauen, ohne dabei die gewohnte Strategie des Wegbellens benötigen zu müssen. Auch hier ist es natürlich Ihre Aufgabe erwünschte Verhaltensweisen stetig zu belohnen und damit gutes Sozialverhalten zu fördern und Mut aufzubauen.

    Ängstlich ist Ihr Hund auch? Er traut sich auch nicht in den Hundekontakt, aber er würde ganz sicher nicht nach vorne gehen und den anderen verbellen? Lieber ergreift er die Flucht und versteckt sich?
    - Angsthasen Gruppe B:
    Dann ist Ihr Hund ein kleiner Angsthase der Kategorie B. In dieser Gruppe treffen wir uns 1 mal wöchentlich auf unserem eingezäunten Hundeplatz. Sie dürfen hierfür gerne eine Liegedecke für Sie und Ihren Hund mitbringen, denn in dieser Stunde ist Entspannung angesagt.
    Sie machen es sich an einem Platz Ihrer Wahl am Hundeplatz gemütlich. Ihr Angsthase hat nun die Möglichkeit sich entweder mit ihnen gemeinsam aus der sicheren Entfernung die anderen Angsthasen einfach zu anzuschauen oder es packt ihn doch mal der Mut und er traut sich dann doch mal auf eine kleine Erkundungstour zu einem der anderen Angsthasen. So kann Ihr Hund unter seines gleichen Mut schöpfen und ganz vorsichtige Hundekontakte ausprobieren und üben lernen.
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21.09.01

Ziele bei Problemen ohne Hundekontakt:

  • Ihr Hund springt in die Leine, bellt oder zeigt sonstiges unangenehmes Verhalten wenn Ihnen beim Gassigang Fremdhunde entgegen kommen?
    - Mini Passage:
    Hierbei darf Ihr Hund zunächst mal lernen, dass Fremde Hunde nicht immer gleich mit Aufregung gleich zu setzen sind. Sie laufen mit einem weiteren Fremdhund (beide an kurzer Leine angeleint) in dieselbe Richtung und belohnen jegliches erwünschte Verhalten (z.B. Orientierung zu Ihnen, Alternativverhalten zu Bellen wie schnüffeln oder ähnliches)
    Meist entspannen sich beide Hunde nach bereits wenigen Minuten. Ab dann wird noch in dieser Stunde frontale Begegnungen zwischen Ihrem und dem anderen Fremdhund geübt
    - Passage Training 1:
    Sobald Ihr Hund nach einigen Erfahrungen aus der Mini Passage, nur noch wenige Sekunden brauchen, bis dieser Entspannungseffekt bei der Passage eintritt, wird das Passage Training 1 sinnvoll: Wir treffen uns hier mit insgesamt 4 Hunden und jeweils 2 Trainern an einer Kreuzung. Jedes Mensch-Hund Team steht so an einem der 4 Wege der Kreuzung, dass sich die Hunde untereinander vorher nicht sehen können.
    Trainer 1 geht mit Hund A und seinem Menschen gemeinsam auf Hund B (mit dessen Menschen und Trainer 2) vorbei. Anschließend geht z.B. Trainer 1 mit Hund C an Hund D mit Trainer 2 vorbei.

                                     


    Dieses Training geht jeweils nur 30 min, da Passagetraining für Hunde sehr anstrengend ist, und hier der Effekt von Fremdhundepassage dienen soll. Nach ca. 30 min hat jeder Hund jeden anderen mindestens 1 mal passiert und würde dann keinen Effekt wie bei der Fremdhundepassage mehr erhalten.
    - Passage Training 2:
    Sobald Sie sich als Hundeführer in der Passage mit Ihrem Hund sicher sind, wann Sie belohnen müssen, wie Sie wann reagieren und ähnliches und es nun nur noch heißt: üben, üben, üben… Dann sind Sie hier richtig:
    In einem vorher festgelegten Gebiet dürfen alle Teilnehmer der Passage Training 2 Gruppe selbstständig mit ihrem Hund herumlaufen. Dadurch ergeben sich zahlreiche Passagen, bei denen Sie das Gelernte mit Ihrem Hund weiter festigen und ausbauen können. Natürlich läuft auch hier immer ein Trainer mit, um bei Fragen oder Problemen sofort nachhelfen zu können.

Ihr Hund fühlt sich generell nicht wohl wenn andere Hunde anwesend sind? Er ist frustriert, weil er an der Leine nicht hin darf? Er hat Angst, wenn andere Hunde so nahe sind und er wegen der Leine nicht flüchten kann? Er kann sich einfach nicht zurück halten, wenn andere Hunde so nahe sind, würde er am liebsten einfach zu spielen zum anderen springen und Sie dabei ganz vergessen?
- Mini Passage:
Dann macht es Sinn zunächst wieder mit der Mini Passage zu starten. Hierbei darf Ihr Hund zunächst mal lernen, dass Fremde Hunde nicht immer gleich mit Aufregung gleich zu setzen sind. Sie laufen mit einem weiteren Fremdhund (beide an kurzer Leine angeleint) in dieselbe Richtung und belohnen jegliches erwünschte Verhalten (z.B. Orientierung zu Ihnen, Alternativverhalten zu Bellen wie schnüffeln oder ähnliches)
- Line Walk 1:
Ihr Hund hat mit 1 anderen Hund kein Problem mehr? Dann wird es Zeit, das exakt gleiche mit einer festbleibenden Gruppe zu üben. In einer festen Gruppe von 6 Hunden wird der gleiche Trainingsablauf wie bei der Mini Passage geübt, nur dass Ihr Hund hier lernen darf auch entspannt zu bleiben, wenn noch 5 weitere Hunde mit Ihnen den Weg zusammenlaufen.
- Line Walk 2:
Nach dem Line Walk 1 darf Ihr Hund dieses Training in einer offenen Gruppe weiter führen. Der Ablauf ist also derselbe: Die Gruppe, bestehend aus diversen, wöchentlich wechselnden Hunden, läuft gemeinsam an kurzer Leine eine Wegstrecke, bei der die Hunde stetig lernen dürfen, sich auf Sie als Hundeführer zu konzentrieren, die anderen Hunde auszublenden und dabei die Individualdistanz zu verringern. Immer wieder werden innerhalb dieser Gruppe auch frontale Begegnungen eingebaut, um auch dies immer wieder zu fördern und zu festigen. 

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